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Münchner Merkur 15./16.10.1988
Malve Gradinger
Sie macht zwar Tanztheater. Aber sie hütet sich vor den platten, schon überall gesehenen Standard-Figuren und Klischees dieses Genres. (…) Die Bühne verschränkt unmerklich zwei Welten. In der Mitte ein Kicker-Tisch. Der Fußballplatz. Das Männer-Reich. Spielfeld. Aktion. Spannung. Sieg. Öffentlichkeit. Seitlich vier hohe Lampenpfeiler als Markierung des Stadions.
Aber es sind auch die Säulen des Frauen-Tempels. Ein Mann, ein Comicstrip-Fußballer am Kicker-Tisch allein mit seinem großen Spiel. Er ist sein eigener Torwart und Ansager. Brüllt die geschossenen Tore. Ein schrilles Saxophon im Hintergrund (Wolfgang
Mesch) gibt ihm aufreizende Verstärkung. Vier Frauen gleiten nacheinander herein. Nur bei Susanne Linkes „Wandlung“ hat man, am Boden getanzt, ähnlich Poetisch-Schönes gesehen. Sie treiben, silbergraue Wasserwesen, begleitet von seltsamem
Sirren (Musik von den Trüstedts). Mysteriöse Eindringlinge. Beim lautlosen Vorwärtsschieben entfalten weibliche Körperformen sich in schläfrig-verführerischen Posen. Senden Hautsignale aus. Träumende Sehnsucht, aus dem Nixen-Leib erlöst zu werden. Aber dieser Fußball-Prinz weiß wenig mit ihnen anzufangen. (…) Tanztheater zum Weiterdenken, mit fünf exzellenten Tänzer/Darstellern.
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Kritik
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Fotos Walter Wehner Johannes Heinzen
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