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Was ist das für ein Traum, man könnte jeden erreichen, unselektiv, man könnte den Raum so öffnen, daß potenziell jeder/jede erreichbar wäre, auf einen stoßen würde, vielleicht auch bleiben würde, vielleicht auch zuhören oder selbst erzählen würde, vielleicht offen wäre, man könnte die Orte so wählen, daß man potenziell auf jeden träfe, ein ungefilterter Querschnitt urbaner menschlicher Existenz. Nicht Zeichen setzen wie so oft in der bildenden Kunst und ihren performativen Bereichen, nicht Vorgeben, Vorspielen und Verführen wie so oft in der theatralen Performancepraxis, sondern Nähe herstellen und aktivieren, ohne daß man es merkt, was für ein Traum.

A.D.


Die Kunst, so wie sie im öffentlichen Raum verstanden wurde, verliert zusehends den Wirkungskreis. Wahrscheinlich hat auch sie sich sozusagen entmaterialisiert. An die Stelle getreten ist unser ganzes Lebensspektrum – als Kunstraum – als Erfahrungsraum. Wie dieses Spektrum verknüpfen? Performer liefern das Material. Sprache als Werkmaterial, ein Haufen Fragmente, Schnipsel – bei denen es darauf ankommt, sie in höchster Konzentration an den Mann, an die Frau zu bringen –, mit diesen ,Werkzeugen’ dringen die Performer in den Stadtraum ein ähnlich einer monumentalen Plastik, wahrscheinlich nur mit noch größerer sozialer Anbindung.

S.R.
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Fotos  Franz Kimmel
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