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Es begann im März mit einem Postfach, zwie sprach forderte Sie / Dich / Euch auf,
Briefe zu schreiben, handgeschriebene Briefe, die ihren Leser und Adressaten erst suchen.
Den Juni über war die mobile brief börse mit einem fahrbaren Schreibtisch vor Ort,
täglich für ein paar Stunden im öffentlichen Raum in München, sammelte Briefe und gab sie ab,
Tag für Tag baute sich das Briefarchiv auf und wieder ab.
Viele haben Briefe geschickt, vorbeigebracht, vor Ort verfaßt, insgesamt waren es 244 handgeschriebene Briefe und Postkarten, teils anonym, teils namentlich gezeichnet, teils mit Adresse versehen.
Sie wurden geschrieben von Kindern, von jungen Menschen, von älteren, von alten – die Spanne reicht
von 3-jährig bis über 80-jährig. Sie wurden in Deutsch geschrieben, in Schweizerdeutsch, Englisch,
Italienisch, Spanisch, Flämisch, Schwedisch, Französisch, Brasilianisch, Türkisch,
Bosnisch/Serbokroatisch, Arabisch, Dari und Ukrainisch.
Manche haben Briefe mitgenommen, manche haben geantwortet, manche haben auf Antworten
neue Antworten gefunden, manche haben Briefe zurückgebracht, damit auch andere sie lesen können,
und manche sind immer wieder gekommen … blättern, lesen, reden.
Viele Briefe haben ihr Gegenüber gefunden, nur einige sind im Archiv geblieben oder wieder zurückgeschickt worden. Zum Schluß der Aktion blieben noch 75 Briefe und 2 unzustellbare Antwortschreiben übrig. Sie sind ins Münchner Stadtarchiv gewandert und warten dort auf Leser
zukünftiger Generationen … in 90 Jahren, 2098, wird man sie einsehen können.
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Fotos  Karl Wallowsky  Anne Kodura