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Raum 4
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Raum 5
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Raum 6
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Raum 7
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Raum 8
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Raum 9
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Oberbayerisches Volksblatt 25.3.2014
Margrit Jacobi
Eine Fülle von interessanten Ideen haben Samuel Rachl und Angela Dauber fesselnd
umgesetzt in ihrer großen Eröffnungs-Performance zur gemeinsamen Ausstellung WIE WIR SIND ICH in der Städtischen Galerie in Rosenheim. Samuel Rachl, der Zeichner und Objektkünstler und Angela Dauber, die Tanz- und Sprachkünstlerin arbeiten zwar jeder in eigenen Medien, doch seit vielen Jahren
verbinden beide gemeinsame Installationsperformances und Aktionen im öffentlichen Raum. Zehn Personen, unter ihnen ehemalige Weggefährten und Künstlerkollegen, belebten jetzt mit ihren Aktionen beziehungsweise Vorstellungen
die neun Räume der Städtischen Galerie, in denen Installationen, Objektkunst und Zeichnungen beider Künstler aufgebaut oder angebracht sind. Dabei wurden frühere gemeinsame Arbeiten reflektiert und mit Bild- und Wort-Geschichten aus der
jetzigen Zeit konfrontiert.
Die Metallkonstruktion einer großen Treppe in Raum 1 begingen während der zweistündigen Performance der Student Kevin Hofstetter, der Autor und Publizist Jan
Schulz und der Autor und Regisseur Carlton Bunce, der seine Vorführung teilweise mit Gesang walisischer Lieder begleitete. Sie visualisierten ständige Bewegung ohne sichtbares Ziel. Der transparente Schilderwald mit persönlichen Fürwörtern in Raum 4 kann in seiner vereinfachten Form der Kommunikation dienlich sein. Seine Schöpferin Angela Dauber erzählte, dass Passanten einer Münchner Fußgängerzone aus ihren Wortschildern Gedichte zusammenstellten, ohne zu wissen, dass
die Künstlerin die Wörter aus eigenen Gedichten verwendet hatte.
Durch alle Räume bewegte sich auf metallenen Stelzen Egmont Körner. Der schwarz gewandete Mime erhielt allein durch seine erhöhte Erscheinung Aufmerksamkeit. Mit richtungsweisender Gestik, aber auch
Schwerte schwingend demonstrierte er sowohl soziale Kompetenz wie Machtgehabe.
Zwei der metallenen Hochstühle im Gartensaal, Raum 5 waren zeitweilig besetzt von der Künstlerin Ruth Geiersberger, die mit zartem Gesang in eigenständiger Sprechperformance bei ihrer Vorführung der verschiedensten Knotenbindungen und Seilverwendungen viele Zuschauer
zum Verweilen verlockte. Auch ihr Sitznachbar, der Astro-Physiker Rainer
Gruber, der seine Gedanken über Raum und Zeit verbalisierte, weckte das Interesse des Publikums.
Das Buch „München Bagdad" von Angela Dauber lag in vielfacher Ausführung im Raum 3 auf und die schwarzen Hocker luden ein, sich lesend darin zu vertiefen. Wie ein
Unterstand wirken im selben Raum die orangefarbenen Wachhäuschen.
Das Kiosk-Rondell in Raum 7 belebte der Philosoph Ulrich Winko mit seinen vielfältigen Ausführungen unter anderem über Realität und Wahrheit. Im Raum 9 ragen große gebogene Objekte aus Pergament mit ihren metallenen Spitzen bis zum Boden. Vor
ihnen stand unbeweglich eine Frau, vom Kopf bis zu den Füßen umwickelt von transparenter Folie.
Diese Mumie, dargestellt von der Tänzerin Katrin Schafitel, holte der vormalige Stelzengänger am Ende mit einem Transportwagen ab wie einen Gegenstand.
Durch alle Räume aber bewegte sich auf und mit Krücken die Tänzerin und Choreografin Yoshiko Waki auf anrührende, bezaubernde und auch betroffen machende Art und Weise. Sollte man
meinen, Krücken verlangsamen einen Menschen, so zeigte die zierliche Japanerin kreativ
schnellste Bewegungsmuster, zog aus dem Schilderwald Worte mit ihren Krücken, benützte diese aber auch als Mittel, Zuschauer zu konfrontieren. Sie brachte ihr Bedürfnis nach menschlicher Nähe durch sanfte Berührungen ebenso zum Ausdruck, wie ihren Willen zum Widerstand. Bei vehementem
Kampf mit der Choreografin und Tänzerin Katja Wachter wurden diese üblicherweise als Gehhilfen verwendeten Stöcke zu Waffen.
Wer von all diesen bewegten Aktionen, den irritierenden Bildgeschichten, sich überlagernden Erzählungen und diskursiven Vorträgen am Eröffnungsabend nicht zu stark abgelenkt war, konnte sich an Rachls farbigen
Zeichnungen an den Wänden – in Raum 6, 5 und 1 – erfreuen. Mit wunderbarem Gefühl für den schnellen Strich und in klarer Linienführung setzte der Künstler seine Betrachtungen menschlicher Spezies oder skurriler Wesen oft im
knappem Ausschnitt, teilweise kopf- oder blicklos aufs Papier. Bei seinen
Zeichnungen, wie auch den beiden Metallskulpturen in Raum 8 mag man die Darstellung eher großzügig, denn abstrakt benennen. Rachls Sinn für Hintergründiges kommt auch bei dem scheinbar aus der Wand wachsenden, metallenem
Beine-Paar vergnüglich zum Tragen. Alma Larsen schuf Fotografien der Mumie, die in Raum 2 zu sehen sind (…)
Kritik
Fotos Franz Kimmel Karl Wallowsky
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Raum 3
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Raum 1
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